Apensen: Eine Kita-Erweiterung, ein Baugebiet und Mobbing

Quelle: Kreiszeitung Wochenblatt vom 27.03.2019

Autor: Alexandra Bisping

Anmerkung S. Reigber, Vorsitzender UWA: Was CDU mit Unterstützung der Grünen und der SPD hier veranstalten, wird meines Erachtens immer unerträglicher. Hier werden politische Machtspiele gnadenlos auf dem Rücken der Bürger ausgetragen. Wenn diese Parteien weiter gewählt werden, dann sind die nunmehr seit 20 Jahren andauernden und zunehmend schlimmer werdenden Verhältnisse wohl gewünscht.

Ich kann hier nur wiederholen, was ich bereits im August 2018 gesagt habe:
"Leider kommt es so, wie es zu befürchten war. Entgegen Rolf Suhrs (CDU) Versprechen, verzugslos mit dem Kita-Bau zu beginnen, dem wir ebenfalls Glauben schenkten, kommt es nun wieder zu politischem Gerangel, dessen Leitragenden die Eltern und Kinder in Beckdorf sind.
Jeder Versuch, nun der Gemeinde Beckdorf den schwarzen Peter zuzuschieben, ist schlicht unlauter und sollte im Keim erstickt werden. Rolf Suhr wird vorher gewusst haben, dass Beckdorf das Grundstück nicht verkaufen will. Sollte dem nicht so sein, dann war sein Ansinnen, die Kita über die Samtgemeinde bauen zu lassen, eine Farce. Es wäre so, als würde sich Suhr für eine Ausschreibung bewerben, ohne die benötigten Mittel zu haben. Den Eltern vor diesem Hintergrund zu erzählen, es würde ohne Verzögerung beginnen, ist einfach nur dreist.

Nun auch mit der Kostenbelastung für die Samtgemeinde zu argumentieren, ist naiv. Dass die Samtgemeinde höchst verschuldet ist, ist kein Geheimnis und sollte auch Herrn Suhr bekannt sein – hat er doch die letzten Jahrzehnte mit seiner CDU die Samtgemeinde in diese Situation geführt. In diesem Zusammenhang sollte Herr Suhr den Bürgern übrigens erklären, warum er die Planungshoheit „seiner“ Kita in Sauensiek der Samtgemeinde entzogen hat."

Hat Kämmerer Peter Riebesell unter anderem wegen den Vermarktungsplänen des Neubaugebietes "An der Blide" hingeschmissen? Insider vermuten dies
Hat Kämmerer Peter Riebesell unter anderem wegen den Vermarktungsplänen des Neubaugebietes "An der Blide" hingeschmissen? Insider vermuten dieshochgeladen von Alexandra Bisping

Der Kita-Anbau in Beckdorf könnte sich verzögern / Hängt Riebesells Abgang damit zusammen?

ab. Beckdorf. Die Beckdorfer Kita befindet sich in der Straße "Am Waldfrieden", doch das, was drumherum geschieht, ist alles andere als friedlich. Die Kita soll durch einen Anbau vergrößert werden - schon jetzt sind Kita-Plätze in der Gemeinde Beckdorf knapp. Durch das große Neubaugebiet "An der Blide", das in unmittelbarer Nachbarschaft des Kindergartens liegt, wird der Bedarf noch steigen. Bereits im ersten Bauabschnitt stehen dort mehr als 70 Grundstücke zur Verfügung. Kämmerer Peter Riebesell soll wegen der Vermarktung der Bauflächen unter Druck gesetzt worden sein - ein Grund für seinen Ausstieg?

Die Gerüchteküche in der Samtgemeinde brodelt: Die Erweiterung der Kita "Am Waldfrieden" in Beckdorf soll sich angeblich massiv verzögern. Grund dafür könnten unter anderem die rapide ansteigenden Baupreise sein, die einen Baubeginn in diesem Jahr nicht mehr zulassen. In der Haushaltskasse der Samtgemeinde klafft mit 12,9 Mio. Euro Minus ohnehin ein großes Loch.

Insider spötteln, das Problem sei hausgemacht: Hätte die Samtgemeinde die Kita-Erweiterung in Beckdorfer Hand gelassen, würde alles schneller vonstatten gehen.
Rückblick: Der Zoff um die Kita-Erweiterung endete im Sommer vergangenen Jahres mit dem Rücktritt des Beckdorfer Bürgermeisters Siegfried Stresow (SPD). Beckdorf hatte die Planungen zur Kita-Erweiterung schon beinahe abgeschlossen, da wollte die Samtgemeinde als Träger das Steuer selbst in die Hand nehmen und stellte Beckdorf kalt. In den Folgemonaten gab es einige Veränderungen; die ursprünglichen Pläne wurden überarbeitet, der Kita-Anbau in verkleinerter Form geplant. Zum Ende des Jahres verkaufte die Gemeinde Beckdorf dann sowohl Grundstück als auch Gebäude für knapp 800.000 Euro an die Samtgemeinde. 

Bislang unbestätigten Quellen zufolge hängt auch die Vermarktung des Baugebietes "An der Blide" mit dem Kita-Anbau zusammen. Und mutmaßlich auch mit dem sehr plötzlichen Ausstieg des Kämmerers Peter Riebesell. Wie berichtet, hatte der vor wenigen Tagen sein Amt in der Samtgemeinde niedergelegt, obwohl er in acht Monaten offiziell seinen Ruhestand angetreten hätte. Der Kämmerer sei laut einem Kenner der Polit-Szene im Rathaus massiv "gemobbt" worden. 

"Peter Riebesell ist ein umgänglicher, ruhiger und sachlich agierender Zeitgenosse. Da müssen schon üble Dinge vorgefallen sein, damit er alles hinschmeißt", so der Insider. Unter anderem soll Riebesell dazu genötigt worden sein, die Bauplätze "An der Blide" langsamer zu vermarkten. Wie berichtet, stehen auf der Warteliste bereits 200 Interessenten, die ein Grundstück kaufen oder es sich reservieren lassen möchten.
Und hier kommt wieder die Kita-Erweiterung ins Spiel. Die bringt die Samtgemeinde Apensen als Träger in Zugzwang: Wenn der Anbau nicht bald erfolgt und mehr Betreuungsplätze zur Verfügung stehen, kann es für die Samtgemeinde unangenehm werden. Denn Eltern haben einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz und könnten klagen. 
Wie es jetzt tatsächlich mit dem Kita-Anbau weitergeht, bleibt vorerst offen. "Wir hätten das Geld für den Anbau durch den Verkauf der Grundstücke ,An der Blide' locker gehabt", sagt Siegfried Stresow auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Immer wieder begegneten ihm Mütter, teilweise mit Tränen in den Augen, und würden nach Betreuungsplätzen fragen. "Eine Mutter sagte, ihr Job sei in Gefahr, wenn sie nicht bald einen Platz für ihr Kind fände. Wäre die Kita-Erweiterung in unserer Hand geblieben, hätten wir noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen."

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Peter Petersen

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