„Die Bürger sollen sich wieder mit der Politik identifizieren“

Würde in Apensen gern das Ruder übernehmen: Petra Beckmann-Frelock. Foto: Lépel

Quelle: BT-Online v. 19.03.2019

Von Sabine Lepél

APENSEN. „Die Bürgen sollen sich wieder mit der Politik identifizieren“, sagt Petra Beckmann-Frelock. Sie ist eine von drei Kandidaten für die Wahl um das Samtgemeindebürgermeisteramt in Apensen und beantwortet als Erste einen TAGEBLATT-Fragebogen zur Wahl.

1. Warum sollten die wahlberechtigten Anwohner der Samtgemeinde Apensen Ihnen am 26. Mai ihre Stimme geben?

Petra Beckmann-Frelock: Die Samtgemeinde Apensen hat ein großes Potenzial – meine Familie und ich wohnen und leben gerne hier. Die Entwicklung der letzten Jahre hat mich dazu bewogen zu kandidieren, da ich aktiv den künftigen Weg unserer Heimatgemeinde mitgestalten möchte. Ich biete einen „jungen“ Blick auf die Gemeinde, der in die Zukunft gerichtet ist. Mein Alter von 37 Jahren erlaubt es, längerfristige Projekte zu planen und über die Legislaturperiode hinaus zu begleiten. Das bietet Stabilität und Sicherheit, das alles gepaart mit der Leidenschaft und dem festen Willen, für die Samtgemeinde etwas zu bewegen. Was möchten die Wähler mehr?

2. Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein?

Gut 🙂

3. Was antworten Sie, wenn Sie jemand fragt, was Apensen besonders macht?

Die Samtgemeinde Apensen vereint dörfliches Idyll, in dem unsere Kinder frei in Wald und Flur spielen können, mit den Annehmlichkeiten einer kleinstädtischen Infrastruktur.

4. Welches sind Ihre drei wichtigsten Ziele für eine mögliche Amtsperiode?

Meine Prioritäten liegen hierbei ganz klar auf folgenden Punkten: Die Haushaltssituation muss nachhaltig verbessert werden – durch gesundes und zukunftsfähiges Wachstum. Identität und Lebensqualität sollen erhalten und ausgebaut werden – damit sich alle Generationen wohlfühlen. Ich stehe für eine offene Kommunikation, Bürgernähe und Transparenz. Die Vielfalt der Teilorte soll erhalten bleiben, um die Einheit der Gesamtgemeinde zu stärken.

5. Wie schaffen Sie es, dass die Samtgemeinde Apensen in absehbarer Zeit nicht mehr die am höchsten verschuldete Kommune im Landkreis ist?

Ich stehe für eine solide Haushaltspolitik, die beim Wünschenswerten das Machbare nicht aus den Augen verliert. Wir müssen alle Ressourcen nutzen, die sich uns bieten. Sich auch mal ein Beispiel an Nachbargemeinden nehmen – Hollenstedt hat zum Beispiel 2018 die Strabs abgeschafft und kann es gegenfinanzieren. Und auch Herr Schlichtmann, der Samtgemeinde-Bürgermeister von Harsefeld, hat seinen Haushalt im Griff.

6. Wie wollen Sie während einer möglichen Amtszeit den Kontakt zu den Bürgern pflegen?

Wichtig ist für mich, den Mitbürgern aktiv zuzuhören. Ich habe ein offenes Naturell, bin ein kommunikativer Mensch. Ich wohne in Apensen, bin viel zu Fuß und mit dem Rad unterwegs. Neben einer regelmäßigen Bürgermeister-Sprechstunde steht meine Tür jederzeit für jede Bürgerin und jeden Bürger offen. So werde ich eine Samtgemeindebürgermeisterin zum Anfassen sein. Auch auf Facebook und Instagram kann mir jeder folgen und Kontakt aufnehmen – ich freue mich über jede mir anvertraute Idee und Anregung.

7. Wie wollen Sie die Zusammenarbeit von Verwaltung und Politik verbessern?

Die Zusammenarbeit kann nur gemeinsam verbessert werden. Wichtig ist, dass alle an einem Strang und in eine Richtung ziehen. Im Vordergrund muss stets das Wohl der Samtgemeindebürger stehen. Ich werde meinen Teil dazu beitragen, indem ich den Samtgemeinderat in Verwaltungsangelegenheiten vollständig, korrekt und rechtzeitig informieren werde.

8. Wie werden Sie das angekratzte Image der Samtgemeinde in der Region wieder aufmöbeln?

Der derzeitige Imageschaden ist aus nicht nachvollziehbaren und teils rechtswidrigen Beschlüssen entstanden. Ich werde rechtlich korrekte Entscheidungen durchsetzen. Dafür ist Transparenz und ein ehrlicher, respektvoller Umgang miteinander notwendig.

9. In welche Richtung sollte sich die Samtgemeinde Apensen Ihrer Ansicht nach entwickeln: weiter wachsen oder möglichst ländlich bleiben?

Klingt sehr nach der Gretchenfrage. Meine Frage an Sie: Warum geht nicht beides? Ist es nicht genau das, was den Reiz dieser Samtgemeinde ausmacht? Je nachdem, wo man sich niederlässt, hat man zum Beispiel in Apensen die Infrastruktur einer beginnenden Kleinstadt, und in Nindorf und Kammerbusch lebt im Gegenzug das Dorfidyll. Wir sollten ehren, was die vorherigen Generationen aufgebaut haben, und dennoch muss der Blick in die Zukunft zielen.

10. Was hätte sich nach Ihrer Amtszeit in Apensen verändert?

Meine Wünsche sind, dass der Rat konstruktiv und sachbezogen zusammenarbeitet, dass die Pro-Kopf-Verschuldung reduziert wird, dass die Bürger der Samtgemeinde sich mit der Politik identifizieren und dass sich die Gemeinschaft in der Samtgemeinde verbessert und dadurch ein verstärktes Engagement erreicht wird.

11. Ist Apensen gewappnet für die Aufgaben der Zukunft, zum Beispiel für den höheren Anteil an Senioren an der Bevölkerung und die steigende Nachfrage nach Kita-Plätzen?

In Sachen Kinderbetreuung hat die Samtgemeinde in den letzten Jahren enorme Schritte nach vorn gemacht, in Bezug auf die Seniorenbetreuung besteht deutlicher Handlungsbedarf. Ich habe eine Vision: ein Wohnprojekt, in dem Jung und Alt zusammen leben und sich gegenseitig unterstützen. Zum Thema Mobilität ist der „Bürgerbus für alle“ ein guter Anfang.

12. Was können Sie besser als Ihre Mitbewerber?

Ich kann Ihnen gerne sagen, was ich mitbringe: Leidenschaft, Innovation, Bürgernähe, Lernfähigkeit, die Begeisterung, neue Herausforderungen anzugehen und den langen Atem, sie durchzuhalten. Im direkten Vergleich stehe ich für mehr als nur eine Wahlperiode zur Verfügung und habe als junge Mutter Verständnis für die Bedürfnisse junger Familien.

13. Wo und wobei könnten Sie die Bürger der Samtgemeinde nach Feierabend antreffen?

An einem Tag in der Woche helfe ich ehrenamtlich Obdachlosen beim Winternotprogramm in Hamburg. In den Sommermonaten halte ich regelmäßig Aufsicht im Freibad in Ruschwedel. Am Wochenende unternehmen wir viel mit unseren Kindern, ob Bummeln über einen Flohmarkt, ein Besuch in der Elbphilharmonie oder auch bei der Müllsammelaktion der Jugendfeuerwehr Apensen. Wenn die Zeit es zulässt, gehe ich gerne joggen, dafür bietet Apensen tolle Strecken.

Fragen und Antworten

Der TAGEBLATT-Fragebogen ging an die bisher drei Kandidaten für das Amt des hauptamtlichen Samtgemeindebürgermeisters beziehungsweise der Samtgemeindebürgermeisterin in Apensen. Die Wahl findet am Sonntag, 26. Mai, zusammen mit der Europawahl statt. Die Antworten auf die 13 Fragen werden in den kommenden drei Tagen veröffentlicht, die Reihenfolge wurde anhand des Nachnamens der Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge festgelegt. Den Auftakt macht Petra Beckmann-Frelock, Kandidatin der Samtgemeinde-Wählergemeinschaft UWA.

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Peter Petersen

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