Zum Artikel „Erste Gespräche im Kita-Streit“ (TAGEBLATT vom 31. Januar) schreibt Inka Lüdeke; Teichstraße in Apensen:
Nun gibt es also wieder Hoffnung in Apensen … Die ist auch dringend notwendig, denn die Stimmung innerhalb der Elternschaft und bei den Erziehern – schwankend zwischen Unverständnis, Wut, Traurigkeit und Verzweiflung – ist nicht mehr lange auszuhalten. Ich möchte auf die traurige Situation der Integrationskinder hinweisen. Schließlich ist die Pinguin-Gruppe der Arche Noah die einzige Integrationsgruppe in Apensen, in der Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder leichten Behinderungen eine Chance auf angemessene Betreuung und Förderung in einer Kleingruppe von 18 Kindern bekommen. Wir selbst haben zwei Jahre auf diesen I-Platz für unseren Sohn warten müssen, da es zunächst keine I-Gruppe in Apensen gab und dann, als sie endlich existierte, schnell mit der zugelassenen Anzahl von vier I-Kindern belegt war. Als wir im Herbst 2018 durch Zufall endlich einen Platz bekamen, waren wir überglücklich, unserem Sohn die Chance geben zu können, vor Ort Freunde zu finden. Sollte die Trägerschaft nun tatsächlich gekündigt werden, haben viele Erzieherinnen deutlich gemacht, aus verständlichen Gründen nicht weiter in der Arche Noah arbeiten zu wollen, unter anderem auch die Heilerzieherin der Integrationsgruppe. Ohne Heilerzieherin kann die I-Gruppe aber nicht weiter existieren und dass diese besonderen Fachkräfte momentan kaum auf dem Arbeitsmarkt zu finden sind, ist auch bekannt. Es wäre ein Trauerspiel, wenn eine Gemeinde wie Apensen, die sich immer so familienfreundlich präsentiert, keine angemessene Betreuung für die schwächsten Gemeindemitglieder anbieten könnte. Alle Welt spricht von Inklusion, aber die Realität sieht völlig anders aus. Einige Eltern wären gezwungen, ihre Kinder weit entfernt vom Wohnort betreuen zu lassen, um die nötige Förderung und Unterstützung zu bekommen, was weder für die Eltern, noch für die Kinder wünschenswert wäre, da sie aus ihrem Umfeld herausgerissen würden. Für diese Kinder ist aber ein vertrautes Umfeld wichtig. Es wäre ein Jammer, wenn das bisschen Inklusion, das Apensen zu bieten hat, nun gefährdet wäre.