Neue Verwaltungschefin auf erster Sitzung vereidigt / UWA-Mitglied ausgeschlossen

Premiere mit Diskussion um Schulessen in Apensen

Autor: Alexandra Bisping
Quelle: https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/c-politik/premiere-mit-diskussion-um-schulessen-in-apensen_a144722

ab. Apensen. Sie hatte keinen leichten Start bei ihrer ersten Sitzung: Bevor es an die Tagesordnung ging, wurde die neue Verwaltungschefin Petra Beckmann-Frelock (UWA) vereidigt. Doch dann standen Themen im Raum, die ans Eingemachte gingen, darunter die Vorstellung und der Beschluss eines neuen Konzeptes für die Mensa der Oberschule, der eine hitzige Diskussion in Gang setzte. Am Ende stimmten die Samtgemeinde-Ratsmitglieder für das Konzept -  allerdings nicht einstimmig.

Das Tiefkühlessen schmecke nicht, spontan zu essen sei nicht möglich, es gebe keine vegetarische Mahlzeit, erläuterte der Gremiumsvorsitzende Christian Wilkens (CDU). Diese und weitere Punkte hatten den Schulleiter der Apenser Oberschule, Thomas Schröder, dazu veranlasst, einen Antrag auf Qualitätsverbesserung des Schulessens einzureichen. Der Antrag auf eine Umstrukturierung des Mensabetriebs für das kommende Schuljahr sehe die Stelle eines Kochs auf 450-Euro-Basis vorsehen. Ein geeigneter Kandidat sei gefunden. Die Elternvertreter hätten dem neuen Konzept bereits zugestimmt. #+So soll es werden: An drei Tagen in der Woche stehen zwei verschiedene Hauptgerichte und ein vegetarisches Gericht zur Wahl. Für die 80 bis 120 Essen ist eine Mischung aus frischen Zutaten und einem sogenannten Convenience-Essen, einem Tiefkühl-Bestandteil der Mahlzeit, geplant. Der Koch steht zweimal wöchentlich zur Verfügung.

Damit sind gleich mehrere Vorteile verbunden: Neben einem qualitativ hochwertigeren Essen fällt weniger Verpackung an. Es gibt eine bessere Auslastung der einstmals angeschafften Küchengeräte. Der Wunsch des Mensa-Teams nach mehr Expertise werde erfüllt und auch auf Schülerwünsche kann zukünftig besser eingegangen werden. Im Zuge dieser Umstrukturierung soll das Zahlsystem Mensa-Max eingeführt werden: Ein Chip wird mit Geld aufgeladen und dient dem Schüler als Zahlungsmittel. Die Essenswahl erfolgt über das Internet, wer spontan isst, bezahlt einen Aufschlag. 

Allerdings ist die Umstrukturierung mit einer Preissteigerung verbunden: Zahlt ein Schüler an der Apenser Oberschule für ein Mittagessen schon jetzt 3,20 Euro, wird sich der Preis laut Koch auf 3,90 bis 4 Euro einpendeln. Wer einen kleinen frischen Salat dazu nimmt, zahlt noch einen kleinen Aufpreis. Die Anfertigung eines ausführlichen Konzepts wolle der Koch bezahlt haben, hieß es.

"Das ist super, aber kein Konzept", bemängelte UWA-Ratsherr Stefan Reigber und forderte, der Koch solle ein detailliertes Konzept anfertigen. Dr. Meik Lange (SPD) meinte: "Geld für ein Konzept auszugeben, ist nicht erforderlich. Wir sollten das Thema nicht auf die lange Bank schieben." Das finanzielle Risiko, den Koch betreffend, sei überschaubar. Dr. Karin Siedler-Thul pflichtete ihrem Parteikollegen bei. Auch die CDU und die Grünen befürworteten die Umstrukturierung. Der Koch sei gerade da, man solle ihn nicht verprellen. "Später suchen wir einen und finden keinen", so Peter Löwel (Grüne).

Lars Seemann (AfD) teilte die Meinung der Samtgemeinde-Ratsmitglieder nicht. "Ich finde das zu teuer. Eine Familie mit mehreren Kindern und kleinem Einkommen kann sich das nicht leisten", gab er zu bedenken. 

Petra Beckmann-Frelock stellte den Antrag, die Umstrukturierung nach einem Jahr auf den Prüfstand zu stellen. Das wurde mit sechs zu neun Stimmen abgelehnt.

UWA-Mitglied ausgeschlossen
Die Unabhängige Wählergemeinschaft Apensen (UWA) hat in einer Sondersitzung am Freitag über das Thema Drohanrufe beraten. Wie der Erste Vorsitzende der UWA, Stefan Reigber, jetzt in einer Pressemitteilung bekannt gab, konnte die Unschuld des UWA-Mitgliedes nicht glaubhaft dargelegt werden. "Der UWA-Vorstand sah sich daher gezwungen, das Mitglied mit sofortiger Wirkung aus der UWA auszuschließen, um sich grundsätzlich von solchem Verhalten zu distanzieren und weiteren Schaden abzuwenden", so Reigber. Außerdem sichere die UWA der Frau des CDU-Fraktionsvorsitzenden Rolf Suhr jede notwendige Unterstützung zu.
Wie das WOCHENBLATT am Samstag berichtete, hatte Rolf Suhr auf der Samtgemeinderatssitzung über einen Drohanruf informiert, den seine Frau entgegengenommen hatte. Es handelte sich dabei mutmaßlich um ein früheres UWA-Mitglied. Stefan Reigber hatte sich darüber entsetzt gezeigt und sich für das Verhalten des Mitgliedes entschuldigt. Außerdem kündigte er an, der Sache nachzugehen.

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Peter Petersen

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