Samtgemeinde-Bürgermeisterwahl parallel zur Europawahl am Sonntag, 26. Mai Apensen: Fünf Fragen an Manuela Mahnke (SPD) und Petra Beckmann-Frelock (UWA)

Quelle: Kreiszeitung-Wochenblatt vom 22.05.2019

ab. Apensen. Es geht in die "heiße Phase": Gleich zweimal schreiten die Bürgerinnen und Bürger in Apensen am Sonntag, 26. Mai, zur Wahlurne. Mit dem einen Wahlzettel stimmen sie für ihren Kandidaten im Europäischen Parlament, mit dem anderen entscheiden sie, wer den Posten als zukünftige Samtgemeinde-Bürgermeisterin bekleiden wird. Das WOCHENBLATT hat den beiden Kandidatinnen, Manuela Mahnke (SPD) und Petra Beckmann-Frelock (UWA), fünf Fragen gestellt.

WOCHENBLATT: Warum sollten die Apensener Bürger am 26. Mai Ihnen ihre Stimme geben?
Manuela Mahnke: Weil ich mich mit meiner ganzen Kraft für Apensen einsetzen werde. Aber auch weil ich die nötigen Kompetenzen und Netzwerke mitbringe. Zudem komme ich von außen und kann den Bürgerinnen und Bürgern, der Verwaltung und auch der Politik unvoreingenommen begegnen.
Petra Beckmann-Frelock: Ich lebe seit fast einem Jahrzehnt mit meiner Familie in der Samtgemeinde Apensen, habe Einblicke in die Politik und in die Bedürfnisse der Samtgemeinde-Bewohner gewonnen. Ich möchte die Samtgemeinde lebenswerter gestalten und die Verwaltung bürgerfreundlicher führen. Zudem werde ich so unpolitisch wie möglich agieren und das Wohl aller Gemeinden gleichsam voranbringen. Ein mir außerdem wichtiges Anliegen ist die Einhaltung geltender Gesetze.

WOCHENBLATT: Was wäre nach Ihrer möglichen Wahl Ihre erste Amtshandlung?
Petra Beckmann-Frelock:#+ Zuerst werde ich mich meinen neuen Mitarbeitern und Kollegen im Rathaus, der Jugendpflege, den Kindergärten und Schulen vorstellen, anschließend in den einzelnen Abteilungen des Rathauses hospitieren, um Verwaltung, Abläufe und meine Mitarbeiter kennenzulernen. Dann werde ich mit Vereinen und ehrenamtlich Aktiven sprechen. Nach der Einarbeitungsphase sind die Kindergärten hinsichtlich der Beitragsregelungen auf den Prüfstand stellen.
Manuela Mahnke: Es werden sicherlich viele verschiedene Handlungen parallel laufen: zum einen Gesprächstermine mit den Bürgermeistern, dem Landrat, den Fraktionsvorsitzenden, aber auch Gespräche mit allen Mitarbeitern in der Verwaltung, im Bauhof und den Kindergärten sowie mit den Vorständen von Vereinen und Verbänden. Zudem werde ich mich in die Themen und Probleme, die mir während des Wahlkampfes angetragen wurden, einarbeiten und nach möglichen Lösungen suchen.

WOCHENBLATT: Wie wollen Sie während Ihrer möglichen Amtszeit den Kontakt zu den Bürgern pflegen?
Manuela Mahnke: Natürlich wird es die Bürgersprechstunden geben, aber viel wichtiger ist der Kontakt beim Einkaufen, bei Veranstaltungen und überall sonst, denn ich werde umgehend meinen Lebensmittelpunkt hierher verlegen - dann können mich die Bürgerinnen und Bürger überall treffen. Auch werde ich schauen, wie man die Bürgerinnen und Bürger umfassender über das Geschehen in der Samtgemeinde informieren kann. Ich habe dazu gute Anregungen im Wahlkampf bekommen, wie z.B. die Erstellung einer Art "Gemeindebrief".
Petra Beckmann-Frelock: Transparenz ist wichtig! Ich werde weiterhin die modernen Medien und Internetauftritte nutzen, um die Bürger über unsere Tätigkeit aufzuklären und bei Fragen zu beraten, z.B. auch über moderne Medien. Am wichtigsten sind mir persönliche Gespräche. Hierzu werde ich regelmäßige Bürgermeister-Sprechstunden nach Feierabend anbieten, um allen die Möglichkeit zu Gesprächen zu bieten. Dies sollte auch regelmäßig begleitend bei den Bürgermeistern der einzelnen Gemeinden stattfinden.

WOCHENBLATT: Wie wollen Sie die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Politik verbessern?
Petra Beckmann-Frelock: Wenn ich gewinne, ist das ein klarer Auftrag, dass die Bürger dieser Samtgemeinde eine Fortsetzung der aktuellen Situation nicht mehr wünschen. Das heißt, dass Teile der Verwaltung sich klar sein müssen, dass wir Dienstleister am Bürger sind - und nicht umgekehrt. Und auch die Politik muss sich wieder gewahr werden, dass sie die Volksvertreter sind. Wir müssen uns alle an einen Tisch setzen und gemeinsame Ziele definieren und diese angehen. 
Manuela Mahnke: Ich glaube, die Zusammenarbeit zwischen Samtgemeinderat und Verwaltung ist, bis auf einzelne Ausnahmen, gar nicht so schlecht wie immer geschildert. Da ich eine moderne Verwaltung als Dienstleistunternehmen verstehe, das natürlich auch für die ehrenamtlichen Politiker da sein muss, heißt das, dass alle Fragen kompetent beantwortet werden müssen, damit der Rat die richtigen Entscheidungen treffen kann. Ich und die Mitarbeiter der Verwaltung werden sicherlich alles für eine gute Zusammenarbeit tun. Ich werde die Politik umfassend und transparent mit in die Vorgänge einbeziehen, denn nur so kann eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit gewährleistet werden.

WOCHENBLATT: Wie könnte die Samtgemeinde ihre Schulden abbauen?
Manuela Mahnke: In den letzten Jahren sind viele wichtige und nötige Investitionen getätigt worden und daraus resultiert natürlich auch die Verschuldung. Aber es ist auch der Gegenwert da. Die Samtgemeinde wird aus der Samtgemeindeumlage finanziert, das heißt, es muss den einzelnen Gemeinden gut gehen, damit es auch der Samtgemeinde gut geht. Ein Schuldenabbau wird nur im Zusammenschluss aller gelingen. Ich werde auch meine Netzwerke, die ich nach Hannover, Berlin und Brüssel habe, nutzen, um weitere Fördermittel zu generieren. Zudem müssen Rat und Bürgermeisterin gemeinsam nochmal den gesamten Haushalt auf den Prüfstand stellen, um mögliche Einsparungspotentiale zu erkennen, ohne dabei die Lebensqualität in der Samtgemeinde zu mindern.
Petra Beckmann-Frelock: Ich werde jeden Posten unvoreingenommen auf den Prüfstand stellen, um Einsparungspotentiale zu ermitteln. Ich bin überzeugt, dass hier noch Optimierungsbedarf hinsichtlich Effektivität und Effizienz zu finden ist. Politische Wünsche werden sich den allgemeinen Haushaltsgrundsätzen beugen müssen. Wir haben jede Fördermöglichkeit, ob Land, Bund oder Europa zu nutzen. Sinnvolle und notwendige Investitionen müssen in den nächsten sieben Jahren getätigt werden. Gleichwohl werde ich beim Wünschenswerten das Machbare nicht aus den Augen verlieren. Ersteres ist sehr erfreulich, bei Letzterem gilt es, den aktuellen Niedrigzins zu nutzen und dafür gegebenenfalls die Tilgungsrate zu erhöhen.

Anmerkung UWA: Dieses Interview wurde aus Platzgründen etwas gekürzt. Hier geht zum Originaltext...

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Peter Petersen

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