Diese Frau will ins Apenser Rathaus

Samtgemeindebürgermeister-Wahl

Quelle: BT v. 26.01.2019: https://www.tageblatt.de/lokales/apensen.html

Manuela Mahnke möchte Samtgemeindebürgermeisterin von Apensen werden. Die 53-Jährige wäre die erste Frau in dieser Position.

Von Sabine Lepél

APENSEN. Die Kandidatin fürs Samtgemeindebürgermeisteramt ist Diplom-Verwaltungsbetriebswirtin und derzeit Bürgermeisterin von Nottuln, einer Gemeinde im Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen mit etwa 20 000 Einwohnern. Dort gibt es aber Kritik an der Amtsführung der 53-Jährigen.

Die Frage, warum sie sich für Apensen entschieden habe, lasse sich ganz einfach beantworten, so Mahnke: „Ich möchte mich aus familiären Gründen örtlich, jedoch nicht beruflich verändern. Ganz einfach gesagt – der Liebe wegen.“ Auch bei der Frage, wie der Kontakt zur Samtgemeinde Apensen zustande gekommen sei, redet die 53-Jährige nicht lange um den heißen Brei: „Um es gleich vorwegzunehmen: Ja, der Kontakt nach Apensen ist auch bei mir über die Personalagentur erfolgt, wenn das im ersten Anlauf auch nicht von Erfolg gekrönt war. Es hat ein weiteres Gespräch mit Beteiligten aus dem Samtgemeinderat gegeben.“

Dennoch habe sie sich entschieden, in Apensen als Einzelkandidatin anzutreten und nicht auf einem „Parteiticket“: „Ich möchte nicht nur die Personen, die gemeinsam auf der Suche nach einem geeigneten Kandidaten waren, von mir überzeugen, sondern alle Bürgerinnen und Bürger Apensens. Dabei würde ich mich natürlich freuen, wenn mich die politischen Parteien unterstützen würden.“

Manuela Mahnke ist nach Beckdorfs Bürgermeister Jan Gold (CDU) die zweite Kandidatin, die ihren Hut für die Wahl um die Nachfolge des vorzeitig in den Ruhestand gegangenen ehemaligen Samtgemeindebürgermeisters Peter Sommer in den Ring wirft. Auch Gold kandidiert als Einzelkandidat.

SPD steht hinter Manuela Mahnke

Die SPD Apensen hat die Bürgermeisterin von Nottuln bereits hinter sich, wie der SPD-Distrikt-Vorsitzende Siegfried Stresow dem TAGEBLATT bestätigte: Die SPD in der Samtgemeinde sei zwar froh gewesen, dass das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisterpostens in Beckdorf nach anfänglichem Zögern durch Jan Gold übernommen wurde, doch die SPD Apensen stelle klar, dass eine auswärtige Bewerbung einer Kandidatin oder eines Kandidaten, zumal wenn es sich auch noch um ein Mitglied der SPD handele, absoluten Vorrang zu einem heimischen Bewerber habe, heißt es in einer Stellungnahme von Stresow: „So ehrenwert eine heimische Bewerbung eines Bewerbers aus dem Umfeld der Samtgemeinde erscheint, plädiert die SPD jedoch für eine kompetente Person von außerhalb, die unbelastet ins Rennen geht und ohne Bedingungen das Amt angeht.“ Wenn diese Person dann als Einzelkandidat auch Unterstützung von anderen Parteien erfährt, sei das im Sinne der SPD.

Mahnke hat nach eigenem Bekunden inzwischen alle im Samtgemeinderat vertretenen Parteien – außer die AfD – angeschrieben und darum geworben, sich in ihren Parteigremien vorstellen zu dürfen. Vor ihrer Zeit als Bürgermeisterin war die ehemalige Bundeswehrsoldatin über acht Jahre Abgeordnete der Bremischen Bürgerschaft und Dezernatsleiterin an der Hochschule Bremerhaven. „Ich bringe daher die dringend notwendigen Qualifikationen und Erfahrungen, aber auch die Leidenschaft für das Amt der Samtgemeindebürgermeisterin mit, denn für mich bedeutet das Amt einer Samtgemeindebürgermeisterin nicht nur Beruf, sondern Berufung“, so Mahnke. Die finde sie zum einen in der Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde, aber auch in der Aufgabe der Leitung einer modernen Gemeindeverwaltung. „Vor allem möchte ich mich natürlich den Bürgerinnen und Bürgern vorstellen und würde mich freuen, wenn man mir dazu Gelegenheit geben und mich zu Veranstaltungen einladen würde“, so Mahnke. Sie sei unter mahnke65(at)gmx.de zu erreichen.

Kritische Worte aus Nottuln

Diese Bürgernähe wird der amtierenden Bürgermeisterin in Nottuln zumindest von einem ihrer härtesten Kritiker abgesprochen: „Sie lässt sich hier kaum noch blicken“, so Richard Dammann, Fraktionssprecher der Grünen von Nottuln. „Um es klar zu sagen: Wir haben uns mit der CDU und der FDP zusammengetan, um Frau Mahnke loszuwerden und suchen für die Kommunalwahl 2020 einen neuen Kandidaten beziehungsweise eine neue Kandidatin für das Bürgermeisteramt.“

Als gemeinsame Kandidatin von SPD, Grünen, UBG und FDP habe Mahnke 2015 in Nottuln ein wohlbestelltes Haus übernommen. Doch inzwischen seien die Fronten verhärtet. „Der Ton von Frau Mahnke ist total daneben“, sagt Dammann und übt harsche Kritik am Führungsstil der Bürgermeisterin: „Mitarbeiter haben fluchtartig das Rathaus verlassen, und wir haben dort einen enormen Krankenstand. Im Moment können wir aus Personalmangel keine Bauvorhaben realisieren.“

Manuela Mahnke überrascht die Kritik des Grünen-Fraktionschefs an ihrer Person nicht: „Ich habe Herrn Dammann immer wieder die Hand gereicht, doch er hat sie nicht angenommen.“ Inhaltlich lässt die Samtgemeindebürgermeisterkandidatin Dammanns Aussagen allerdings nicht gelten: „Natürlich finden hier Bauvorhaben statt“, sagte sie gegenüber dem TAGEBLATT. „Aber wir haben im Rathaus derzeit tatsächlich einen personellen Engpass aufgrund von Erkrankungen und Abgängen. Ich kann Ihnen aber versichern, dass dies nichts mit meinem Führungsstil zu tun hat.“ Auch die Fluktuation im Rathaus habe, wie bundesweit, Gründe, die nicht auf ihre Person zurückzuführen seien: „Die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst scheiden derzeit häufig aus Altersgründen aus oder weil sie die Karriereleiter nach oben fallen. Wir stehen ebenso wie andere Kommunen im Wettkampf um die besten Fachkräfte.“

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Peter Petersen

Kommentare

Eine Antwort zu “Diese Frau will ins Apenser Rathaus”

Ein Nottulner

Manuela Mahnke ist die wohl schlechteste Bürgermeisterin den die Welt je gesehen hat. Sie ist in Nottuln nie angekommen und ihre Auftritte sind mehr als peinlich. Sie hat in Nottuln NICHTS zustande gebracht, weswegen sich das 2015 gegründete Bündnis auch 2017 schon aufgelöst hat (selbst die Grünen sind der CDU zur Seite gesprungen, um sie loszuwerden, siehe hier

https://gruene-nottuln.de/aktuelles/expand/677156/nc/1/dn/1)

Am meisten musste ich übrigens lachen, als ich ihre Begründung gelesen habe, weswegen sie überhaupt nach Apensen möchte. „Der Liebe wegen…“. Ihre Liebe wohnt – soweit ich weiß – aber nicht einmal in der Nähe von Apensen und noch im letzten Jahr hatte sie Bestrebungen sich in Cuxhaven aufstellen zu lassen. Nur wollte die SPD sie dort nicht haben.

Weswegen sie sich in Apensen aufstellen lassen will dürfte eher damit zu tun haben, dass es in Niedersachsen andere Voraussetzungen gibt als in NRW was die Pensionsanprüche bei einer Abwahl angeht.

Jaja, der Liebe wegen …

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