Der Begriff Stinsenpflanze ist ein Sammelname für eine besondere Gruppe sich verwildernde Frühjahrsblumen. Es sind vor allem Zwiebel-,Knollen-und Wurzelgewächse, die ab dem 16.Jahrhundert auf Landsitzen rundum Schlösser und Landhäuser gepflanzt wurden (und werden), wo sie sich ungestört vermehren und verwildern können.
Das Wort „Stins“ ist ein Friesisches Wort, um eine Burg oder Landsitz zu bezeichnen. Der Name “ Stinsenpflanze“ erscheint erstmals in historischen Beschreibungen von Stinsen aus 1932 und bezieht sich auf fröhlichen Frühjahrsblüher, die jedes Jahr wieder zurückkommen.
Zu dieser Pflanzengruppe gehören u.a.
- Schneeglöckchen,
- Blausterne,
- Schneeglanz,
- Winterling,
- Krokus,
- Märzenbecher,
- Buschwindröschen,
- Lerchensporne,
- Hasenglöckchen,
- wilde Narzissen,
- Schachbrettblume,
- nickende Vogelmilch,
- Maiglöckchen und
- Aronstab
Sie alle sind ausgezeichnete Zwiebeln zum Verwildern. Sie bilden Nebenzwiebeln und viele Arten säen sich auch noch aus. Der Effekt der Verwilderung ist nach circa 3 oder 4 Jahren sichtbar. Um eine Stinsenwiese zu pflegen, müssen lediglich Horst bildende Pflanzen wie das Schneeglöckchen alle drei bis fünf Jahre geteilt und wieder ausgepflanzt, im Herbst hohe Laubschichten von der Wiese entfernt, damit eine Erstickungsgefahr der Stinsenpflanzen verhindert wird und die Wiese erst ab Mai/ Juni gemäht, wenn das Blattgrün der Zwiebelpflanze abgestorben bzw. gelb ist.
Der Herbst ist die beste Pflanzzeit!
Wer keine Wiese besitzt, kann die Stinsenzwiebeln selbstverständlich auch in den Rasen und in Töpfen für Balkon und Garten setzen. Die Wildbienen und Insekten werden es Ihnen danken!
Bei Interesse von Bezugsquellen der Stinsenpflanzen und weitere Informationen rund um das Thema Insekten- und Wildbienenschutz können Sie sich gern an edith@reigber.com wenden.