Stellungnahme von Samtgemeindebürgermeisterin Petra Beckmann-Frelock
Der Text zum Mitlesen
Liebe Mitbürger der Samtgemeinde Apensen!
Ende 2018 bewegte mich die Situation in unserer Samtgemeinde.
Die Suche nach Kandidaten für die Bürgermeisterwahl hat die meisten von uns beschäftigt. Intensiv habe ich darüber nachgedacht, selber zu kandidieren.
Natürlich hatte ich Zweifel und die Überlegungen haben auch einige Nächte Schlaf gekostet.
Aber Sie haben mir, einem Politikneuling, am 26. Mai 2019 Ihr Vertrauen geschenkt und mich zu Ihrer Samtgemeindebürgermeisterin gewählt.
Auch aus dem politischen Umfeld gab es schon vor der Wahl die Frage, ob ich mich tatsächlich in dieses „Haifischbecken“ begeben wolle. Doch ich war und bin mir sicher, dass Sie eine Veränderung haben wollen und ich sie bewirken kann.
Zugegeben, die letzten 16 Monate seit meinem Amtsantritt waren zum Teil recht haarig und definitiv nicht immer leicht.
Die Samtgemeinde Apensen war oft genug in der Presse, mit Themen wie KiTa Streit, Arche Noah, Raucherzimmer, geplatzte Sitzungen während des ersten Lockdowns und die ständigen Streitereien im Rat.
Sicherlich sind mir auch einige Anfängerfehler unterlaufen. Ich habe z.B. während des ersten Lockdowns über dem mir zugestandenen Budget eigenmächtig Einmalmasken bestellt, mit dem Hintergrund Schulen, KiTas, Rathaus und auch Bürger schnellstmöglich zu versorgen.
Während dieser Zeit konnten wir aber auch gleichzeitig durch meine schnelle und konsequente Handlungsweise zusammen mit meinen Mitarbeitern den Rathausbetrieb aufrechterhalten. Zu Zeiten, wo andere Rathäuser geschlossen hatten.
Warum erzähle ich Ihnen das alles?
Am 22. Oktober 2020 wurde ich von drei Ratsmitgliedern zu einem Termin geladen. Bei diesem Termin wurde mir ein sofortiger Rücktritt nahegelegt, anderenfalls würde der Samtgemeinderat ein Abwahlverfahren einleiten, nach weiteren Fehlern suchen und diese öffentlich machen.
Trotz der Streitereien und unschönen Situationen während der Sitzungen hat mich der offensichtlich komplett fehlende Rückhalt tief getroffen. Geraderaus wurde von mir bis 05. November eine Entscheidung verlangt.
Hierfür musste ich nicht lange überlegen.
Ich bin stolz, Bürgermeisterin einer Samtgemeinde mit so viel Potential zu sein und ich bin fest davon überzeugt, Veränderungen in Ihrem Sinne zu bewirken – wenn man mich denn lässt.
Für mich steht fest:
Ich gehe so wie ich gekommen bin – einzig und allein durch Ihre Entscheidung als Bürger.
Denn das ist mein Verständnis von Demokratie!